Ronald von Nankofen ist der letzte Sproß eines verarmten Adelsgeschlechts, dem außer seinem Namen und einem bis auf die Grundmauern niedergebrannten Landsitz in Grenznähe nichts Greifbares geblieben ist. Um dem Hungertod und ehrlicher Arbeit zu entgehen, tritt er mit gefälschten Dokumenten bereits im jugendlichen Alter in eine Ballon-Detachement-Abteilung ein und wird alsbald zum Leutnant befördert. Die damit einhergende Versetzung in das Luftschifferbataillon "Südturkmenistan" sowie seine erfolgreiche Ausbildung zum Ballonfahrer soll allerdings das Ende der militärischen Karriere bedeuten. Beim Streit über ein wertvolles Käsemesser kommt es zwischen Ronald und einigen Vorgesetzten zu einem Handgemenge, das zur unehrenhaften Entlassung von Nankofens führt. Über den Verbleib des Käsemessers schweigen sich alle Beteiligten bis zum heutigen Tage aus, genau wie auch darüber, welchen Zusammenhang die vermutete Bekanntschaft zwischen der Generalstochter Theodosia Letitia Altt und Ronald mit den Geschehnissen habe.
Historisch ist aus den zwei Jahren nach seiner Entlassung wenig bekannt - lediglich ein Beitrag in einer Ausgabe der Nasselstedtfelder Illustrierten Zeitung berichtet über den heldenhaften Versuch von Nankofens, inmitten eines Herbststurmes ein Fischernetz unter Einsatz eines selbstgebauten Ballons über eine Entfernung von nahezu einhundert Metern voll gefüllt mit Meeresfrüchten unterschiedlichster Couleur zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurückzubefördern. Alle fünf Jahre feiert die Stadt seither den Fischflug-Tag, bei dem Kinder spielerisch mit Luftballons das Geschehnis nachstellen und von Nankofens brennende Rede während des Flugs - "Meine Herren, das wird eng! Hinfort, hinweg! Ich kann es nicht mehr halten!" - durch die Gassen rufen.
Seinem ungebrochenen Enthusiasmus für die Luftschifffahrt folgend, heuert Ronald beim berüchtigten persischen Luftpiraten Amon Kotharasch an. Die initiale Begeisterung für die Freibeuterei wird jedoch schnell durch seinen ausschließlichen Einsatz als Kombüsengehilfe abgelöst und führt wenige Wochen später zu einer ausgesprochen erfolglosen Meuterei, deren einziger Teilnehmer - von Nankofen - im Süden Nordafrikas ausgesetzt wird.
Hier stößt er auf einen belgischen Expeditionstrupp, bei dem er die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit kennen und schätzen lernt. Er integriert sich vorbildlich in das Team und bringt seine Erfahrungen als Bordkanonier bei der Entwicklung des Sondenwerfers "Proctor 1900" für explorative Zwecke ein.
Zurück in Europa konstatiert von Nankofen, dass er sich weiterhin der Erkundung fremder Regionen widmen will. Wie der Zufall es will, trifft er in einer zwielichtigen Spelunke kurz südlich Dänemarks auf Mittka auf der Nebelweide, den Kapitän des Luftschiffs La Frontera Victoriana. Nach einigen Stunden angeregter Unterhaltung kommen beide darin überein, daß der Wirt einen viel zu hohen Preis für seinen Absinth-Verschnitt fordert, und beschließen, zukünftig die Welt mit vereinten Kräften zu erforschen.
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