Tagebuch von Dr. Isidior von Gruvenstein, 21.08. 5 n. WK 4

Liebes Tagebuch,

die letzten Wochen standen im Zeichen gewisser Nöte. Von Bekanntschaft zu Bekanntschaft ziehend musste ich mich ernähren, da der eigene Apothekenschrank aufgrund meiner misslichen Lage nur noch eingeschränktes Sortiment aufweist.

Als gestern noch eine Kommission des Kilkenny-Buchs der Rekorde auftauchte, um letzte Formalitäten wegen des Geschwindigkeitsrekordes der La Frontera Victoriana zu klären, wurde mir das Ausmaß der Situation wieder voll bewusst. Ich gedenke, meinen Mitstreitern - insbesondere Herrn Friederich Eugenius - etwas zu widmen, etwas Ewiges. Ein Buch, eine Statue, irgendetwas. Denn sie erwarten sicher Rache, und nichts verunsichert jemanden so sehr wie ausgesuchte Höflichkeit seitens jemandes, dessen Unwillen man sich versichert fühlt. Keinen Tag werden sie mehr ruhig schlafen, stets befürchtend, wann sich die Befürchtung, daß etwas Fürchterliches geschieht, bewahrheitet. Das wird jedoch nie geschehen, Erlösung wird ihnen nicht zuteil. Wie grausam man doch sein kann. Nun ja, auch hier gilt: noblesse oblige.

Es hilft dennoch nichts, ich muss weiter mit der Besatzung aushalten. Die Expedition hat schließlich begonnen. Meist zu Fuß. Wie erniedrigend. Die Götter des Äthers mögen sich meiner Klagen erbarmen.

Kapitän Mittka auf der Nebelweide bleibt meist beim Fußmarsch zurück, seine Kondition ist stark auf Sitzmöbel geprägt. Allerdings erscheint er dann doch immer wieder frisch und ausgeruht ein paar Meter vor uns, was mich ebenso verwundert wie sein Verflimmern im Raum. Es bleibt zu beobachten.

Die klanglichen Experimente, derer wir uns zum pekuniären Verdienst befleißigen, nehmen derweil interessante Formen an. Es bedarf aber noch eines Kleides für meinen Distructor Testiculis, über dessen Geschlecht ich mir in letzter Zeit eher unsicher werde. Es scheint sich doch eher um eine Distructa zu handeln. Der Überraschungen ist kein Ende.