Tagebuch von Friederich Eugenius, 15.09. 5 n. WK 4

15.09. im Jahre 5 nach dem Wermuthkrieg 4
Was für seltsame Wochen... vieles davon liegt hinter einem Wermuth-Schleier verborgen. Die Tage fließen ineinander, wirklich zuordnen lassen sich die meisten Ereignisse nicht mehr.

Ein durchs Unterholz krauchender Dr Isidior von Gruvenstein​, ein Kapitän Mittka auf der Nebelweide​, welcher sich bei einem unserer Zwischenstopps in einer Herberge mit dem Wirt erzürnte, weil der ihm KEINEN Kredit geben wollte - bei unserem derzeitigen Anblick wohl nicht soooo ungewöhnlich...  dann wiederum das Spielen vor einer erstaunten Menge auf den Straßen Lübecks, Rendsburgs und Chieloniums... zwischendurch verschwand Mittka einfach... um nach dem Auftritt wieder aufzutauchen, mit Mistelzweigen im Schopf und Kratzern im Gesicht, sehr blass...

Und unser Pilot, der seine Untätigkeit durch Jojo-Spielen kompensiert. Er nennt das "Sport". Öfters auch Zielübungen in meine Richtungen machend geht er mit gezückter Pistole hinter mir. Ich bin dann immer sehr nervös. Auch wenn er mir versichert, das sei nicht böse gemeint und die Waffe nicht geladen.

Weitere Auftritte folgen demnächst. Die Lieder schreiben wir während der Wanderschaft. Der Kapitän kennt viele Volksweisen, wir spielen sogar etwas von Herrn von der Vogelweyde... und etwas seltsames von einem Tanz über eine Brücke. Ich texte lieber über unser (explodiertes) Luftschiff... der verlauste und unrasierte Haufen macht sich weiter auf Schusters Rappen. Kutschen sind teuer.